So richtig zu fassen ist es immer noch nicht. Mitja Gustorf, der Junge aus Egestorf, ist Deutscher Meister! Deutscher Meister des Deutschen Dart Verbandes DDV! Damit reiht er sich in eine Liste mit illustren Namen wie Ricardo Pietreczko , Martin Schindler, Kevin „The Dragon“ Münch oder Tomas Seyler ein.
Eigentlich war der Zug zu den German Masters abgefahren. Das NDV-Turnier im November wurde zu Gunsten der Dartskulls Vereinsmeisterschaft ausgelassen – wichtige Ranglistenpunkte fehlten und die Deutsche Meisterschaft war verpasst. Und dann gab’s im Halbfinale der Vereinsmeisterschaft auch noch die Niederlage gegen den eigenen Bruder… Man könnte ein Buch darüber schreiben.
Als Mitja dann am 7. Juni der Anruf des NDV-Sportwartes erreichte, und er durch eine Absage doch noch in den Landeskader rutschte, war die Freude natürlich groß.
Die Anreise verlief holprig, viel Stau und die späte Ankunft waren alles andere als eine perfekte Vorbereitung. Am Samstag im Teamwettbewerb musste er gegen das starke Team von Nordrhein-Westfalen 1 im Einzel aussetzen und kam nur in einem Doppel zum Zug.
Am Sonntag stand dann das Einzelturnier – die Deutsche Meisterschaft im Einzel an.
In der Vorrunde ging es gegen Tobias Riese aus Rheinland-Pfalz.Mit zwei 180ern, einem 16er und zwei 18ern konnte er das Spiel mit einem Avg. von 71,85 mit 4:2 für sich entscheiden.
In der nächsten Runde stand mit Pascal Wirotius aus Nordrhein-Westfalen, Deutscher Meister von 2019, kein unbekannter am Board. Mit starkem Timing und einem Avg. von 72,62 konnte Mitja das Spiel im Decider mit 4:3 für sich entscheiden.
Im Boardfinale wartete Jamal Schulte aus Baden Württemberg. Mit einem Avg. von 75,15, einem 16er und einem 18er sprang ein ungefährdeter 4:0 Sieg heraus.
Viktor Luft, ebenfalls aus Baden Württemberg, hieß der Gegner in der Runde der letzten 32. Mit einem Avg. von 82,98 stand das Spiel auf Messers Schneide und ging in den Decider. Mitja startete mit sechs perfekten Darts und stand nach neun Darts auf 41 Rest. Zwölf Darts zum Match im Decider – Wow! Die anderen drei Legs beendete Mitja mit 15, 16 und 17 Darts. Dazu ein 116er Highfinish.
Im Achtelfinale wartete dann mit Patrick „Mocki“ Mock von Zweitligist MTV Seesen der erste Gegner, der ebenfalls aus Niedersachsen kommt. Und auch hier bewahrte Mitja Ruhe und siegte im Decider mit 4:3 bei einem Avg. von 68,69 sowie jeweils einem 17er und einem 18er.
Auch im Viertelfinale kam es zu einem Duell mit einem NDV Kollegen. Gegen Aaron Rahlfs von Bundesligist DC Bulldogs Wolfenbüttel gab es einen deutlichen 4:1 Sieg bei einem Avg. von 76,79 und einem 16er.
Auch das Halbfinale gegen Nicolas Horn aus dem Saarland war mit 5:2 eine deutliche Angelegenheit. Eine 180, ein 15er und ein 120er Highfinish sorgten für einen Avg. von 72,23.
Im Finale kam es dann zum Niedersachsen-Duell mit Christian Helmecke , Teamkamerad von Aaron Rahlfs in Wolfenbüttel. Dieser hatte sich im Decider im Halbfinale gegen Liam Maendl-Lawrance durchsetzen können.
Die Erfahrung von Christian brachte ihn schnell mit 2:0 in Führung. Mitja konnte sich an diesem Tag aber auf sein Timing verlassen und mit einer 180 zum richtigen Zeitpunkt und einem 17er in den Decider bringen. Hier zeigten beide Kontrahenten Nerven, der Matchdart in der Doppel 4 war dann am Ende der 25. Dart in diesem Leg. Somit stand Mitja am Ende bei einem Avg. von 69,61 und konnte sich verdient zum Deutschen Meister krönen.
Kleiner Fun Fact zum Finale: Während des Spiels sorgte die Sonne für helle Flecken auf dem Finalboard. Da auf der Bühne zwei Boards hingen wechselten die beiden Kontrahenten kurzerhand auf das andere Board – im Finale um die Deutsche Meisterschaft.
Insgesamt gelangen Mitja 23 Specials. Er warf sechs mal die 180, spielte einen 12er, zwei 15er, vier 16er, drei 17er und vier 18er. Dazu kommt eine 177, sowie ein 120er und ein 116er Highfinish. Der durchschnittliche Turnieraverage lag bei 73,27.
Vielen Dank an die Rote Wand des Niedersächsischer Dartverband e.V. für den überragenden Support und allen Niedersachsen herzlichen
Glückwunsch für die tollen gezeigten Leistungen. Ebenfalls ein Dank an den Deutscher Dart-Verband e.V. für die Ausrichtung des Turniers.
Neben Mitja war auch Christiane “Chrischi” Grote bei den German Masters vertreten. Leider verlor sie einige ihrer Spiele im Decider. Trotzdem eine tolle Leistung, zu der wir herzlich gratulieren.